Unsere Hüften fristen durch einen sitzenden Lebensstil häufig ein Schattendasein. Dabei sind unsere Hüftgelenke eigentlich mit die beweglichsten Gelenke in unserem Körper.
Doch durch Bewegungsmangel verlieren diese eigentlich beweglichen Gelenke häufig ihre Mobilität, was zu Problemen in der Hüfte, dem Becken und dem Rücken führen kann.
Darum lernst du in diesem Artikel Übungen kennen, um die Hüfte mobilisieren und Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen beseitigen zu können. Zusätzlich erfährst du, welche typischen Fehler du dabei unbedingt vermeiden musst.
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Warum wir die Hüfte mobilisieren sollten
Unsere Hüftgelenke sind sehr bewegliche Gelenke.
Als eine der wenigen Gelenke besitzen sie die Fähigkeit, in alle Richtungen bewegt zu werden – in einige mehr, in andere weniger.
Damit wir langfristig gesund und schmerzfrei bleiben, sollten unsere Hüftgelenke die Beweglichkeit in alle Richtungen auch zulassen.
Leider kommt es häufig durch Bewegungsmangel und einseitige Belastungen zu Bewegungseinschränkungen.
Viele von uns arbeiten beispielsweise sitzend am Computer. Dabei sitzen wir uns buchstäblich den Hintern platt.
Manche sind vielleicht motiviert und gehen dann nach der Arbeit noch Laufen oder ins Fitnessstudio.
Doch wenn uns die Beweglichkeit fehlt, wir die Hüftgelenke nicht kontrollieren können und Übungen erzwingen, für die wir noch nicht bereit sind, haben wir den Salat.
Die Folgen können dann folgende Beschwerden sein:
- Rückenschmerzen,
- Kniebeschwerden,
- Probleme im ISG.
Damit wir langfristig unsere sportlichen Ziele erreichen und Spaß dabei haben, MÜSSEN wir verletzungsfrei bleiben. Damit wir Schmerzen im unteren Rücken loswerden, MÜSSEN wir unsere Hüftgelenke in alle Richtungen bewegen und kontrollieren können.
Das leuchtet intuitiv ein. Deswegen möchtest du die Hüfte mobilisieren und liest gerade diesen Artikel, oder? 🙂
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Warum mehr Beweglichkeit in der Hüfte gegen Rückenschmerzen hilft
Betrachten wir unseren Körper einmal genauer, dann fällt auf, das bestimmte Körperregionen eine vorrangige Aufgabe haben.
So sollten die Hüftgelenke zum Beispiel hauptsächlich mobil sein. Der untere Rücken und die Knie dagegen stabil.
Das ist das einfache Prinzip des joint-by-joint Ansatzes.
Werden mobile Gelenke nun nicht in ihrem größtmöglichen Bewegungsradius benutzt, verlieren sie mit der Zeit ihre Mobilität.
Ganz getreu dem Motto: Use it or lose it.
Die Sache hat nur einen Haken: Wenn Gelenke, die eigentlich beweglich sein sollten, nicht beweglich sind, muss eine andere Körperregion dafür in die Presche springen.
Wenn unsere Hüftgelenke nicht ausreichend mobil sind, kompensieren häufig die Strukturen darunter und darüber. Die Folge können Rückenschmerzen und Knieprobleme sein.
Deswegen schau ich mir beispielsweise bei all meinen Rückenschmerzklienten auch immer die Hüftgelenke und die Brustwirbelsäule an. Sind diese Strukturen eingeschränkt, badet häufig der untere Rücken die Probleme aus.
Die Lösung ist dann so einfach wie genial:
- wir stabilisieren den unteren Rücken, z.B. mit diesen Übungen hier und
- wir mobilisieren die Hüfte und die Brustwirbelsäule.
Mit welchen Übungen du die Hüfte mobilisieren kannst, schauen wir uns weiter unten gleich genauer an. Vorher zeige ich dir noch, welche häufigen Fehler gemacht werden, die du nach dem Lesen dieses Artikels bitte nicht machen wirst. 😉
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Vermeide diese Fehler, wenn du die Hüfte mobilisieren willst
Wenn wir die Hüfte mobilisieren wollen, passieren schnell typische Fehler. Damit du die Beweglichkeit der Hüfte verbessern kannst, erfährst du nun nachfolgend, welche typischen Fehler gemacht werden und wie du es besser machen wirst.
Fehler #1: Nur dehnen und nicht kräftigen
Immer nur dehnen. Das ist der häufigste Fehler, den Menschen machen, die ihre Hüfte mobilisieren wollen.
Versteh mich nicht falsch: Dehnen kann eine wunderbare Möglichkeit sein, um zu entspannen und die passive Beweglichkeit zu verbessern. Das Ganze hat nur zwei Probleme:
- Die meisten dehnen zu kurz. 20 bis 30 Sekunden reichen einfach nicht aus. Um nachhaltige Änderungen zu erzielen, sind eher 10 bis 20 Minuten notwendig.
- Wir lernen nicht, diese Beweglichkeit aktiv zu kontrollieren und verbessern damit nicht unsere Bewegungsqualität. Doch Beweglichkeit ohne Kontrolle über diese Beweglichkeit ist nichts wert.
Was die meisten sich wünschen, ist aktive Beweglichkeit. Mit welchen Übungen du diese erreichst, schauen wir uns gleich an.
Fehler #2: Immer nur die Hüftbeuger dehnen
Unsere Hüften sind Kugelgelenke. Damit können sie sich in alle Richtungen bewegen.
Leider denke viele nicht daran und dehnen immer nur ihre Hüftbeuger. Genau das liest man auch immer wieder. Hüftbeuger hier, Hüftbeuger da. Dabei kann unsere Hüfte noch viel mehr. Unsere Hüften können eine
- Beugung,
- Streckung,
- Außenrotation,
- Innenrotation,
- Abduktion und
- Adduktion machen.
Diese Tatsache dürfen wir berücksichtigen, wenn wir die Hüfte mobilisieren wollen.
Fehler #3: Die Lendenwirbelsäule rund werden lassen
Immer wieder sieht man, wie Menschen ihren Hüftbeuger dehnen oder hinteren Oberschenkel lockern wollen.
Doch leider halten sie ihre Lendenwirbelsäule dabei nicht in einer neutralen Position sondern werden rund oder fallen in ein Hohlkreuz. Das ist genau das Prinzip, was ich weiter oben beschrieben habe: Wenn die Hüfte nicht mobil ist, kompensiert der untere Rücken.
Nur leider verfehlen die Übungen dann ihren gewünschten Effekt. Achte also unbedingt auf einen stabilen unteren Rücken, wenn du die Beweglichkeit der Hüfte verbessern willst.
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Top Übungen zum Hüfte mobilisieren
Wir haben schon gesehen, dass dich nur Dehnübungen nicht ans Ziel bringen werden. Wenn du deine Hüfte mobilisieren willst, musst du deine Hüfte im größtmöglichen Radius bewegen.
Dafür lernst du nachfolgend ein paar Übungen kennen, mit denen ich bereits gute Erfahrungen machen durfte. Schauen wir uns die Übungen genauer an.
Übung #1: World's Greatest Stretch
Zugegeben: Der Name ist vielleicht etwas dick aufgetragen. Dennoch ist der Name berechtigt.
Denn der World's Greatest Stretch macht sehr viel auf einmal. Nicht nur wird deine Hüfte mobilisiert. Auch deine Brustwirbelsäule profitiert von dieser Übung. Das macht die Übung perfekt, um beweglicher zu werden. Aber auch vor dem Training ist sie wunderbar geeignet, um den Körper auf den Sport vorzubereiten.
Und so funktioniert die Übung:
Begib dich in einen Ausfallschritt.
Lege das hintere Bein ab.
Stütze dich mit der gegenüberliegenden Hand des vorderen Beines ab.
Strecke die andere Hand zur Decke.
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Mehr InformationenFühre nun den Ellenbogen des freien Arms nach unten, vorbei am aufgestellten Bein und versuche mit dem Ellenbogen den Boden zu berühren. Kurz halten und dann Bewegung umkehren. Wiederhole die Bewegung fünf bis zehn mal.
Übung #2: Hüftrotation mit Gesäßaktivierung
Diese Übung ist ein Dauerbrenner. Ein Freund beschrieb mal, wie sich seine Hüfte nach dieser Übung fluffig und weich angefühlt hat. Das trifft es gut auf den Punkt!
Dabei wird nicht nur die Außenrotation der Hüfte verbessert. Wir lernen diesen Bewegungsumfang auch zu kontrollieren. Wenn du die Hüfte mobilisieren willst, also genau das Richtige!
Und so funktioniert die Übung:
Begib dich in den Hürdensitz. Das Übungsbein ist nach vorn angewinkelt aufgelegt.
Vielleicht spürst du dabei eine Dehnung im Gesäß.
Drücke dich nun mit der Kraft des Beines nach oben und drehe dich mit dem Oberkörper zum Knie des Übungsbeines.
Halte die Position kurz.
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Mehr InformationenSenke dich dann langsam wieder ab und kehre in die Ausgangsposition zurück. Wiederhole die Bewegung 10 mal. Dann Seitenwechsel.
Übung #3: Der Kniestand
Der Kniestand ist ein weiterer Klassiker, um die Hüfte mobilisieren zu können. Diese Übung ist DAS Mittel der Wahl, um den Hüftbeuger zu dehnen.
Denn dabei wird der Hüftbeuger nicht nur gedehnt. Er muss in der gedehnten Position auch arbeiten. Dadurch bringst du ihn auf Länge und speicherst die neu gewonnene Bewegungsfreiheit direkt im Gehirn ab.
Und so funktioniert die Übung:
Begib dich auf die Knie und strecke die Hüfte, indem du das Gesäß anspannst und das Becken nach vorn schiebst.
Lehne dich nun aus den Knie nach hinten, ohne die Hüftstreckung zu verlieren.
Gehe nur so weit nach hinten, wie du die Hüfte tatsächlich gestreckt halten kannst!
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Mehr InformationenHalte die Endposition für fünf Atemzüge. Kehre anschließend in die Ausgangsposition zurück. Wiederhole die Übung für insgesamt drei Durchgänge.
Übung #4: Die Kossacken-Kniebeuge
Eie tiefe Kniebeuge ist an sich schon sehr gut geeignet, um die Hüfte mobilisieren zu können. Die Kossacken-Kniebeuge setzt da noch einen drauf.
Zwar ist die Übung zunächst etwas anspruchsvoll. Mit etwas Übung mobilisierst du aber nicht nur die Hüftgelenke. Du lässt auch die Adduktoren in einer gedehnten Position arbeiten und bringst sie damit zum Schwitzen.
Und so funktioniert die Übung:
Mache einen großen Ausfallschritt.
Begib dich nun auf ein Bein nach unten.
Gehe nur so tief, wie du die Ferse auf dem Boden halten kannst.
Achte darauf, das Knie über dem zweiten Zeh auszurichten
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Mehr InformationenDie Zehen des passiven Beins zeigen nach oben. Halte die Endposition kurz. Kehre dann kontrolliert in die Ausgangsposition zurück. Dann senkst du dich auf das andere Bein ab.
Mache davon 10 Wiederholungen pro Seite.
Sollte die Übung zunächst zu schwer sein, kannst du dich auch an einem TRX oder einer Stuhllehne festhalten.
Übung #5: der aktive 90-90-Sitz
Der 90-90-Sitz ist eine geniale Übung, um die passive Beweglichkeit der Hüfte in Innen- und Außenrotation zu verbessern.
Indem wir ein kleines Gewicht in die Hand nehmen und uns aktiv bewegen, verbessern wir darüber hinaus die aktive Beweglichkeit.
Und so sieht die Übung aus:
Begib dich in die 90-90-Position.
Dabei ist ein Bein vor dich abgelegt, sodass in der Hüfte und im Knie 90° Beugung sind. Der Unterschenkel ist parallel zum Becken.
Das andere Bein ist seitlich abgelegt, ebenfalls 90° Beugung in Hüfte und Knie. Der Unterschenkel ist senkrecht zum Becken.
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Mehr InformationenVersuche so aufrecht wie möglich zu sitzen. Nimm ein Gewicht in die Hand und lehne dich mit neutraler Wirbelsäule aus der Hüfte heraus nach vorn. Position kurz halten, dann nach hinten lehnen. Gehe in jede Position 5 mal. Wechsle dann die Auslage der Beine.
Übung #6: Traktion der Hüftgelenke
Manchmal wird die Kapsel unserer Hüftgelenke durch Bewegungsmangel sehr fest. Dann kann es eine gute Idee sein, das Gelenk auf Traktion zu bringen, um die Hüfte mobilisieren zu können.
Traktion bedeutet dabei nichts anderes, als dass wir das Gelenk ein bisschen auseinander ziehen.
Und so funktioniert die Übung:
Lehne ein dickes Gummiband um das Hüftgelenk, das du mobilisieren möchtest.
Begib dich in den Vierfüßlerstand und bringe das Band auf ordentlich Zug!
Versuche das Hüftgelenk nun bewusst zu entspannen und hin und her zu bewegen.
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Mehr InformationenHalte den Zug für 2 Minuten. Dann Seitenwechsel.
Mache nun eine Bewegung wie eine Kniebeuge und spüre hinein, wie sich deine Hüfte anfühlt.
Übung #7: Kontrollierte Gelenkrotation der Hüftgelenke
Die Grundlage jeder Bewegung sind Rotationen der Gelenke. Kontrollierte Gelenkrotationen (sogenannte CARs) sind somit eine einfache und äußerst effektive Möglichkeit, um die Hüfte mobilisieren zu können.
Nicht nur erhalten wir unsere aktive Beweglichkeit. Wir können auch neu gewonnene Beweglichkeit durch die oben beschriebenen Übungen in eine aktive Gelenkrotation integrieren. So lernen wir, diese neue Bewegungsfreiheit in allen Positionen zu kontrollieren.
CARs sollten deshalb zur täglichen Körperpflege gehören wie Zähneputzen!
Und so funktioniert die Übung:
Begib dich in den Vierfüßlerstand.
Bring den Rücken in eine neutrale Position und fixiere die Wirbelsäule.
Rotiere nun mit dem Hüftgelenk, das du durchbewegen willst. Halte aber alle anderen Gelenke des Körpers stabil!
Es bewegt sich NUR das Hüftgelenk.
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Mehr InformationenBewege das Gelenk nun langsam und kontrolliert in einem möglichst großen Bewegungsradius. Fünf Rotationen in jede Richtung reichen völlig aus. Dann ist das andere Bein dran.
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Jetzt bist du dran!
Da du den Artikel bis hierhin gelesen hast, gehe ich davon aus, dass du ernsthaft daran interessiert bist, deine körperlichen Beschwerden loszuwerden.
Leider ist es nicht immer leicht, die richtigen Übungen zu finden. Vor allem weil du bei Google oft widersprüchliche Vorschläge findest.
Darum habe ich eine kostenfreie 5 Tage Challenge erstellt. Diese gibt dir einen klaren Fahrplan und hilft dir, deine Schwachstellen in der Hüfte zu erkennen [Tag 1], typische Dysbalancen anzugehen [Tag 2-4] und ein stabiles sowie belastbares Becken zu bekommen [Tag 5]
Das Ergebnis: Du weißt genau, was du Schritt für Schritt machen sollst.
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